Christliche Band startet eine Konzerttour
zum Jubiläum / Bisher 14
Alben veröffentlicht.
Von Björn Hadem - Frankfurter Rundschau vom 22. April 2005
Seit
30 Jahren ist die Frankfurter Band "Habakuk" nicht mehr aus der christlichen
Musikszene wegzudenken. Mit einem Konzert in Fechenheim beginnen die sieben
Musiker der Formation heute Abend ihre kleine Jubiläumstournee.
Nordend, 21. April. Eugen Eckert atmete am Donnerstag erleichtert auf, als
er die neueste Scheibe pressfrisch endlich in den Händen hielt: Pünktlich
zum Jubiläumskonzert ist die 14. CD der Band "Habakuk" fertig
geworden. "Die Erde dreht sich zärtlich" lautet ihr Titel, dessen
Text aus einem von Eugen Eckerts mittlerweile über 500 Liedern stammt,
die er getextet hat.Ohne den evangelischen Studentenpfarrer wäre die Formation "Habakuk" nicht
denkbar.Wenn Sängerin Angi Dietze gemeinsam mit Christine Neumann im nächsten
Jahr bei "Habakuk" von Bord geht, ist Eugen Eckert der Einzige, der
von der Gründerformation des Ensembles als noch Aktiver übrig geblieben
ist. Dabei versteht sich der Theologe als "begabter Dilettant", dessen
poetische Feder übrigens schon in das evangelische Kirchengesangsbuch
gefunden hat.
Habakuks letzte Probe vor dem Jubiläumskonzert im Bunker Stahlburgstraße: Jan Koslowski, Angi Dietze, Pfarrer Eugen Eckert und Christine Neumann (vorne
von links); Christoph Maurer, Klaus Bussalb und Andreas Neuwirth (hinten
von Links). Foto: Ilona Surrey
Die
Band "Habakuk", die seit 1977 fast schon zum Inventar des Evangelischen
Deutschen Kirchentages gehört, erlebte ihre Initialzündung auf dem
Frankfurter Kirchentag im Jahr 1975. "Lebensfreude pur" strömte
dem damaligen Studenten Eckert in der Messehalle entgegen, als er erstmals
den christlichen Liedermacher Pit Janssens und sein Ensemble erlebte. "Da
kamen so Lieder wie 'Unser Leben sein ein Fest'", erinnert er sich an
seine Begeisterung für die Musik, die seiner Erfahrung mit "Jammertal-Chorälen" aus
vergangenen Jahrhunderten so sehr entgegen standen.
Genau einen Kirchentag später fungierte die daraufhin gegründete Band "Habakuk" als
Vorgruppe von Pit Janssens in Berlin. Das anfängliche Covern wich eigener
Kreativität: Während Eugen Eckert zu texten begann, kleidete Gitarrist
Alejandro Veciana das Geschriebene in Musik. Mittlerweile ist Pianist Andreas
Neuwirth als Komponist der musikalische Motor der siebenköpfigen Band. Deren "basisdemokratischer
Anteil" liegt dann im gemeinsamen Arrangieren während der Proben in
einem Bunker in der Stalburgstraße, wo Habakuk seit 30 Jahren zu Hause
ist.
Ihren Namen verdankt die Band einem Propheten aus dem alten Testament, der einst
das Gleiche tat wie die Musiker heute. "Unheilvolles Benennen und was Heilvolles
dagegen Setzen" ist für das Ensemble ein wesentliches Anliegen.
Kritikern aus Kirchenkreisen sei Habakuk etwas zu politisch, weiß Eugen
Eckert; doch die nationale Verbreitung ihrer Musik bestätigt die Frankfurter
Musiker in ihrem Schaffen. Was mit einer selbst gebauten Wersi-Orgel vor drei
Jahrzehnten begann, ist in Habakuks Musik strukturell dichter, oft rockiger und
auch jazziger geworden als damals. Den Beweis liefert das heutige Konzert ab
19:30 Uhr in der Herz Jesu-Gemeinde Fechenheim, Jakobsbrunnenstraße.